Neues Mercedes MBUX Infotainmentsystem (2018): Test - AUTO BILD (2024)

AUTO BILD Logo
  • AUTO BILD Klassik
  • BIKE BILD
  • Newsletter
  • Abonnement
  • VIP-Lounge
  • Klimaschutz

Mercedes zeigt mit MBUX eine neue Infotainment-Generation: Sprachsteuerung, Apps und Updates funktionieren wie bei modernen Smartphones. Alle Infos und der Test!

Neues Mercedes MBUX Infotainmentsystem (2018): Test - AUTO BILD (1)

von

Robin Hornig

10. Januar 2018

Video: Mercedes A-Klasse (CES 2018)

MBUX im ersten Test

MBUX (steht für

Mercedes-Benz

User Experience) heißt das jüngste Infotainmentsystem von Mercedes. Es ist wie das Betriebssystem eines Smartphones und wird zuerst standardmäßig in der neuen

A-Klasse

und weiteren Kompaktmodellen angeboten. Besonderes Highlight: Es veraltet weniger schnell, da sich das System mit Updates Over-the-Air (drahtlose Aktualisierung des Systems über eine Funkschnittstelle) lange auf dem aktuellen Stand halten lässt. Der Aufbau des Hauptbildschirms in der Mittelkonsole erinnert ans Handy. AUTO BILD hat den Test gemacht.

Test: So intuitiv wie ein iPhone

Aufbau: Horizontale Bedienung

Bedienung: Wie bei einem Computerspiel

Sprachsteuerung: Programm lernt dazu

Vorhersage-Funktionen: MBUX weiß, was der Fahrer will

Touchscreen: Handschrift wird erkannt

Neue Apps: Nachricht bei Parkrempler

Individualisierung: Kombiinstrument anpassen

Augmented Reality fürs Navi

Test: So intuitiv wie ein iPhone

Anders als die Konkurrenz kann das System von Mercedes auch offline arbeiten.

Bild: Micah Smith

Wer sich bei Android oder iOS auskennt, weiß intuitiv, was zu tun ist. Swipen, Kacheln länger berühren, um sie dann zu verschieben und Menüpunkte so anordnen, wie man es für sich persönlich am besten empfindet. Mercedes ist mit MBUX der Sprung in ein neues Level der Fahrzeugbedienung gelungen. Mit dem Nvidia-Prozessor, von dem zwei Leistungsstufen angeboten werden, läuft alles so flüssig wie bei einem neuen Konsolenspiel. Außerdem sind die Echtzeit-3D-Grafiken gerendert und nicht mehr über Bilder animiert, was dem Auge gefällt. Doch nicht nur der Prozessoren-Hersteller ist an Bord, auch Harman, die mittlerweile zu Samsung gehören, waren stark an der Entwicklung beteiligt. Alternativ zum Touchscreen gibt es ein Touchpad mit haptischem Feedback und die bekannten Touchfelder in den Lenkradspeichen.

Ebenso ausgezeichnet wie die Bedienung des Touchscreens, der zusammen mit dem digitalen Kombiinstrument in drei Größen angeboten wird, ist der Gebrauch der Sprachsteuerung. Auch hier werden die aktuellen Maßstäbe, gesetzt durch Siri, Alexa und Google, voll erfüllt. Egal wie ich es ausdrücke, Mercedes weiß, was gemeint ist und getan werden muss. "Hey Mercedes, mir ist kalt" oder "Mercedes, mach 17 Grad", das Fahrzeug regelt die Temperatur runter. Doch anders als die Konkurrenz kann Mercedes auch offline arbeiten, was bei dem schlechten Netzausbau in Deutschland auch notwendig ist. Mit Internet und der Cloud lernt das System ständig dazu, versteht einen irgendwann besser und profitiert von Updates. Aktualisierungen wird es auch für das MBUX drahtlos geben. Damit veraltet das Infotainmentsystem nicht schon zur Präsentation, sondern bleibt zumindest so lange auf der Höhe der Zeit, wie wir es von aktuellen Handys kennen, also mindestens vier Jahre oder bis zur nächsten Modell-Generation.

Neues Mercedes MBUX Infotainmentsystem (2018): Test - AUTO BILD (3)

Bisher kann man ausschließlich Musik von TuneIn anwählen, Dienste wie Spotify sind noch nicht verfügbar.

Bild: Micah Smith

Vorgenommene Einstellungen und Konfigurationen kann man in Profilen abspeichern. SMS und E-Mails lassen sich vorlesen, diktieren und senden. Wenn Facebook es zulassen würde, ginge auch Whatsapp und der Messenger. Hier hat sich das Blatt also gewendet, während die Hersteller bisher einfach nicht in der Lage waren, diverse Handy-Anwendungen zu übertragen, zeigt sich Mercedes mit MBUX bereit für neuesten Trends aus der Kommunikationsindustrie. So kann die Sprachsteuerung auch Musik von TuneIn anwählen. Dass es Spotify nicht gibt, ist schade, aber wäre über CarPlay und Android Auto verfügbar. Vielleicht wird es mit einem späteren Update ja noch integriert? Zuerst wird es MBUX in der A-Klasse und weiteren Kompaktmodellen geben.

S-Klasse

und Co ziehen dann schnell nach. Und ein kleiner Tipp für alle, die durch die Bildschirminhalte fürchten, zu sehr abgelenkt zu werden: Es gibt einen Understated-Modus, der zeigt dann nur noch die Geschwindigkeit an.

Aufbau: Horizontale Bedienung

Neues Mercedes MBUX Infotainmentsystem (2018): Test - AUTO BILD (4)

Auf dem Homescreen werden neben den Hauptapplikationen die wichtigsten Informationen angezeigt.

Bild: Daimler AG

Homescreen: Auf der ersten Ebene ist der Homescreen. Dort werden neben den frei wählbaren Hauptapplikationen (z.B. Telefon, Navigation und Radio) die wichtigsten Informationen (wie Ankunftszeit, aktuell gespielter Song etc.) angezeigt. Die Bedienung ist horizontal ausgerichtet.

Basescreen: Ebene zwei ist der Basescreen, mit Anzeige und Bedienung jeweils einer Hauptapplikation, wie beispielsweise Media und Navigation. Wichtige Funktionen wie Ziel- oder Musiksuche sind am unteren Rand des Bildschirms gruppiert.

Einstellungen: Für selten genutzte Informationen und Einstellungen ist auf der letzten Ebene das Untermenü vorgesehen.

Benutzerprofile: Alle Einstellungen (z.B. Sitz, Ambientelicht, Lieblingsradiosender, Ausrichtung der Navikarte bis hin zu persönlichen Predictions) können in einem Profil gespeichert werden. Wenn zwei Fahrer sich ein Auto teilen, kann jeder seine Lieblingseinstellungen leicht aufrufen.

Verbindung mit Smarthome: Alle Mercedes-Benz-Modelle der Baujahre 2016 und 2017 können mit Google Assistant inkl. Google Home sowie

Amazon

Alexa verbunden werden.

Smartwatches: MBUX lässt sich auch mit Smartwatches koppeln.

Bedienung: Wie bei einem Computerspiel

Kein ewiges Scrollen oder Suchen in Untermenüs. Die Bedienung funktioniert wie bei einem Computerspiel. Will ich eine Einstellung am Fahrzeug ändern, tippe ich beispielsweise an ein 3D-Modell des Autos. Erinnert beispielsweise an Need for Speed. Kein Wunder, dahinter steckt auch die neueste Generation eines Nvidia Grafik-Chips, die Mercedes in zwei Leistungsstufen anbietet.

Sprachsteuerung: Programm lernt dazu

Sprachbefehle nach streng vorgeschriebenem Muster gibt es bei MBUX nicht. Wie Amazon Alexa oder Google Home hört MBUX heraus, worum es dem Nutzer wirklich geht. Man kann daher auch sagen "Mir ist kalt", statt "Stell die Temperatur auf 24 Grad". Durch die Verbindung mit einem Server lernt die Spracherkennung dazu und versteht mit der Zeit seine Nutzer besser. Doch anders als beispielsweise Alexa muss MBUX auch offline funktionieren. Aktiviert wird die intelligente Sprachassistenz entweder per Taste am Lenkrad oder mit dem Kommando "Hey Mercedes".

Wichtiger Unterschied zu Siri bei CarPlay und Google bei Androit Auto: MBUX kann mit seiner Sprachsteuerung auch auf Fahrzeugfunktionen wie der Klimatisierung oder das Ambientelicht zugreifen. CarPlay und Android Auto werden weiterhin zur Smartphone-Anbindung bei Mercedes vorhanden sein.

Vorhersage-Funktionen: MBUX weiß, was der Fahrer will

Neues Mercedes MBUX Infotainmentsystem (2018): Test - AUTO BILD (5)

Das Navigationsgerät weist dem Fahrer nach der Arbeit automatisch den Weg nach Hause.

Bild: Daimler AG

Nutzer von Google Maps im Auto kennen das schon, wenn Google nach der Arbeit bereits die Route für den Heimweg anzeigt. Durch "Prediction Features" (Vorhersage-Funktionen) antizipiert MBUX, was der Nutzer als nächstes gerne hätte. Wer beispielsweise häufig dienstags auf dem Nachhauseweg mit seiner Mutter telefoniert, bekommt an diesem Wochentag deren Telefonnummer auf dem Display vorgeschlagen. Wer regelmäßig zu einer bestimmten Zeit zu einem Radiosender mit Nachrichten wechselt, bekommt dies ebenfalls als Vorschlag. Und wenn das Navigationssystem eine öfter befahrene Route erkennt, wird schon im Hintergrund die Navigation zu diesem Ziel gestartet. MBUX bietet dann beispielsweise das Fitnessstudio auf dem Navi-Bildschirm an und der Fahrer braucht nur noch zu bestätigen, und schon stehen ihm alle Informationen zur Strecke, etwa Stauwarnungen, zur Verfügung.

Touchscreen: Handschrift wird erkannt

Neues Mercedes MBUX Infotainmentsystem (2018): Test - AUTO BILD (6)

Mit dem Touchpad auf der Mittelkonsole lassen sich die Anzeigen des Displays verändern.

Bild: Daimler AG

Der neue Touchscreen gehorcht auf Berührung, Touchpad und Touch-Control-Buttons. Mit dem Touchpad auf der Mittelkonsole lassen sich die Anzeigen des Media-Displays intuitiv wie bei einem Smartphone verändern. Per Mehrfingergeste können die Inhalte einfach vergrößert oder verschoben und insbesondere die Navikarte gezoomt werden. Ein haptisches Feedback begleitet jede Eingabe. Das Touchpad erkennt auch die Handschrift. So können Adressen oder Telefonnummern komfortabel eingegeben werden. Die Touch-Control Buttons im Lenkrad erlauben die Steuerung des Infotainments (rechter Button) und des Kombi-Instruments sowie des Head-up-Displays (linker Button) per Finger-Wischbewegungen, ohne dass die Hände vom Lenkrad genommen werden müssen.

Neue Apps: Nachricht bei Parkrempler

Mit MBUX gibt es neue Anwendungen für me connect. Dazu gehören unter anderem Navigationsfunktionen auf Basis von Car-to-X-Kommunikation (Informationen über Straßenzustand wie Glätte oder Schnee oder herannahende Rettungsfahrzeuge werden auf der Navikarte dargestellt) und die Fahrzeugortung, die das Finden des geparkten Fahrzeugs erleichtert, sowie eine Nachricht, falls das geparkte Fahrzeug angerempelt oder abgeschleppt wurde. Die Mercedes me-App erinnert daran, rechtzeitig loszufahren, um pünktlich beim nächsten Termin anzukommen und berücksichtigt dabei zum Beispiel auch Staus. Die Apps lassen sich wie bei einem Smartphone in das horizontale Menü von Mercedes eingliedern und anordnen.

Individualisierung: Kombiinstrument anpassen

Alternativ zur klassischen Geschwindigkeitsanzeige im linken Kreisfeld können auch Anzeigen wie Analoguhr, Ab Start, Ab Reset, Reichweite oder Informationen zur aktuellen Radio-Station / Media-Titel platziert werden. Im rechten Kreisfeld können zusätzlich zum Drehzahlmesser eine Assistenzgraphik, der Momentanverbrauch, die ECO-Anzeige oder eine Navigationskarte angezeigt werden. Im Fullscreen-Modus wird die gesamte Fläche des Kombi-Instruments für die Darstellung von Assistenz, Reise oder Navigation genutzt.

Augmented Reality fürs Navi

Ein ganz neues Feature ist die von Augmented Reality ergänzte Kartendarstellung. Ein mithilfe der Frontkamera aufgenommenes Videobild der Umgebung wird dabei um hilfreiche Navigationsinformationen angereichert, zum Beispiel werden Hinweispfeile oder Hausnummern automatisch direkt ins Bild auf dem Touchscreen eingeblendet. Das erleichtert dem Fahrer beispielsweise die Suche nach einer bestimmten Hausnummer oder das Finden der richtigen Seitenstraße zum Abbiegen.

Service-Links

Automarkt
  • Gebrauchtwagenmarkt
  • Leasing
  • Neuwagen kaufen
  • Auto verkaufen
  • Auto-Abo
Beliebte Gebrauchtwagen
  • VW Golf
  • Mercedes GLC
  • Opel Corsa
  • Tesla Model Y
  • Skoda Kodiaq
Ratgeber
  • Kfz-Versicherung
  • Leasing-Tipps
  • THG-Quote: So funktionierts
  • THG-Quoten-Vergleich
  • E-Auto oder Verbrenner?
AUTO BILD Produkttests
  • Sommerreifen im Test
  • Winterreifen im Test
  • Ganzjahresreifen im Test
  • Dashcams im Test
  • Batterie-Ladegeräte im Test
Neues Mercedes MBUX Infotainmentsystem (2018): Test - AUTO BILD (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Terence Hammes MD

Last Updated:

Views: 5888

Rating: 4.9 / 5 (49 voted)

Reviews: 80% of readers found this page helpful

Author information

Name: Terence Hammes MD

Birthday: 1992-04-11

Address: Suite 408 9446 Mercy Mews, West Roxie, CT 04904

Phone: +50312511349175

Job: Product Consulting Liaison

Hobby: Jogging, Motor sports, Nordic skating, Jigsaw puzzles, Bird watching, Nordic skating, Sculpting

Introduction: My name is Terence Hammes MD, I am a inexpensive, energetic, jolly, faithful, cheerful, proud, rich person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.